Eigentlich logisch: Wenn die Leute zu Hause bleiben müssen und die Geschäfte wegen der Corona Maßnahmen geschlossen sind, geht man eben im Netz einkaufen. Da sollten beim Onlinehandel doch die Kassen klingen. Doch ganz so einfach ist es leider nicht. Wenn die Wirtschaft schwächelt, sinkt auch die Konsumbereitschaft. Und darunter leidet im Endeffekt auch der eCommerce.
Der April bringt schlechte Neuigkeiten mit sich: Im Vergleich zum Vormonat verzeichnet der März starke Umsatzrückgänge in vielen Sparten. Davon ist auch der Onlinehandel betroffen. Während Lebensmittel, Mdeikamente und Hygieneartikel weiterhin überdurchschnittlich häufig über die digitale Ladentheke gehen, müssen vor allem Lifestyle- und Luxusartikel Rückgänge melden. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. spricht von einem insgesamten Umsatzrückgang von fast 20%¹.
Das bekommen sogar die ganz großen wie Amazon und Ebay zu spüren. Auch wenn die Einbrüche wahrscheinlich nur von kurzer Dauer sein werden, sieht man hier mal wieder, welche massenpsychologischen Auswirkungen derartige Events auf das Konsumverhalten den Menschen haben können. Die Agentur Revoic hat in einer animierten Grafik zusammengefasst, was Kunden im letzten Monat bei Amazon gesucht haben²:
Glücklicherweise sind die wirtschaftlichen Untergangsprognosen der letzten Wochen mittlerweile verstummt. Der Dax erholt sich wider Erwarten zunehmend und legt einen zögerlichen, jedoch zielstrebigen Aufwärtstrend an den Tag. Wenn sich die erste Aufregung erstmal gelegt und man sich in der Politik im Bezug auf sinnvolle Corona Maßnahmen geeinigt hat, werden sich die Dinge hoffentlich schnell wieder normalisieren.
Denn was die Menschen im Augenblick vom Kaufen abhält, ist vor allem die Unsicherheit. Noch ist nicht ganz klar womit wir es bei diesem Virus zu tun haben und welche Corona Maßnahmen tatsächlich sinnvoll sind und welche hingegen nur schaden. Denn diese Abwägung ist in der Tat eine knifflige Sache: Einerseits möchte man keine Fehler begehen und die Gefahr, die vom Virus ausgeht unterschätzen, andererseits schaden überzogene Maßnahmen der Wirtschaft. Und das bisweilen auch langfristig.
Es hilft also nur eines: Positiv bleiben und das Beste aus der Situation machen. Der stationäre Handel, der ja von der Krise weitaus schlimmer betroffen ist, als der Onlinehandel, macht es vor. Viele finden kreative Lösungen, um trotz der Corona Maßnahmen das Geschäft am Laufen zu halten. So improvisieren zum Beispiel Restaurants kurzerhand einen Lieferservice und Kulturbetriebe verlagern ihre Vorstellungen ins Netz. Im Augenblick heißt es einfach ausharren und auf das Ende der kritischen Phase warten.
Das wird dann wahrscheinlich mit einer Explosion der Lebensfreude kommen. Die Menschen werden nach wochenlanger Isolation mit voller Energie all die schönen Dinge des Lebens auskosten wollen, die ihnen so lange vorenthalten waren. Das wird sich dann mit aller Wahrscheinlichkeit in einem steilen wirtschaftlichen Aufwärtstrend äußern. Und bis dahin: Abwarten und Kuchen essen. Den kann man nämlich mittlerweile auch im Internet bestellen.