In unserer Blogreihe zum Thema Fake Bewertungen haben wir vorgestellt, wie man auf jeden Fall nicht vorgehen sollte, um mehr Amazon Reviews zu erzielen. Wie aber kann ein Amazon Seller tatsächlich den Review Prozess optimieren um auf legale Weise an mehr Reviews zu gelangen? Nicht ganz so einfach, vor allem, weil Amazon in den letzten Jahren immer strenger gegen kleine Schummeleien vorgeht. Was Sie trotzdem tun können, und zwar mit einem guten Gewissen, lesen Sie in unserem heutigen Blogbeitrag.
Amazon Reviews haben viele wichtige Funktionen. Zum einen steigern sie, wie Bewertungen es allgemein so an sich haben, die Conversion Rate drastisch. Zum Anderen, und das gilt spezifisch für die Bewertungen bei Amazon, verbessern sie das Ranking in der Keyword-Suche und spielen in einigen weiteren Faktoren eine Rolle, die direkt entscheiden, wie erfolgreich ein Händler bei Amazon verkaufen kann. Mit den immer strengeren Auflagen, mit denen Amazon verhindern will, dass der Wettbewerb durch unlautere Methoden untergraben wird, ist es aber nicht leicht, als Händler Einfluss auf das Sammeln von Amazon Reviews zu nehmen. Allerdings gibt es einige Punkte, die Sie auf jeden Fall beachten sollten, um das natürliche Wachstum Ihres Bewertungspools bestmöglich zu unterstützen.
Amazon Reviews: Nutzen Sie den „Bewertung anfordern“-Button
Das Betteln um Bewertungen in der Rechnungsemail ist mittlerweile in Deutschland verboten. Seit letztem Jahr ist es auch schwieriger, Amazon Kunden außerhalb der Plattform zu kontaktieren, da relevante Kontaktdaten dem Händler vorenthalten werden. Zudem können User plattformintern ein opt-out nutzen, um nicht von ungewollten Emails belästigt zu werden. Dennoch lohnt es sich, das Amazon Review Programm zu verwenden, das Händlern die Möglichkeit bietet, über Amazon Anfragen zur Bewertung an Kunden zu verschicken. Dies ist die einfachste, kostengünstigste und risikoärmste Methode, um potentiell an Amazon Reviews zu gelangen.
Aber auch hier gibt es Fallen. Amazons Kontrollen sind streng und Reviews, die nicht den Richtlinien entsprechen, werden ohne große Erläuterungen abgelehnt. Wie Sie sich vorstellen können, bringt kaum ein Kunde genug Motivation mit um überhaupt ein Review zu verfassen, geschweige denn ein zweites. Machen Sie es Ihren Kunden also so einfach wie möglich und klären Sie in Ihrer Anfrage in wenigen, klaren Worten darüber auf, wie ein Amazon Review im Optimalfall aussehen sollte.
Klären Sie Ihre Kunden auf: Richtlinien für Amazon Reviews
Helfen Sie Ihren Kunden gute Reviews zu verfassen. Klären Sie zum Beispiel darüber auf, dass Fotos keine erkennbaren Gesichter enthalten dürfen und weisen Sie darauf hin, dass Produktbewertungen nicht dasselbe sind wie Händlerbewertungen. Einer der häufigsten Fehler besteht darin, dass Probleme beim Versand und der Lieferung auf den Händler zurückfallen, da Kunden nicht in der Lage sind, den Verkäufer vom Lieferanten zu unterscheiden. Ganz absurd wird es, wenn der Kunde dem Produkt eine schlechte Bewertung gibt, weil der Postbote etwas falsch gemacht hat. Amazon lehnt mittlerweile Bewertungen pauschal ab, wenn Sie derartige, nicht-relevante Kritik enthalten. Vermeiden Sie solche Fälle von vornherein durch die richtige Aufklärung in Ihrer Bewertungsaufforderung.
Seit 2019 ist es außerdem nicht mehr zwingend notwendig, einen Bewertungstext zu verfassen, wenn man ein Review abgibt. Es reicht also völlig aus, ein paar Sterne zu hinterlassen. Ihnen als Händler ist damit auf jeden Fall geholfen und für den Kunden sinkt die Schwelle enorm, wenn sie keine Extraarbeit investieren müssen. Setzen Sie also Ihre Kundschaft auf jeden Fall darüber in Kenntnis.
Machen Sie Ihre Hausaufgaben!
Stellen Sie sicher, dass alle Weichen für gute Amazon Reviews gestellt sind! Seien sie sorgfältig in der Erstellung Ihrer Produktseiten und bieten Sie Ihren Kunden detaillierte Beschreibungen und Produktfotos. Missverständnisse sind gefährlich und einer der am leichtesten vermeidbaren Gründe für negative Bewertungen. Lesen Sie Bewertungen um mögliche Schwächen in ihren Listings zu erkennen und suchen Sie stets nach Verbesserungsmöglichkeiten.
Nehmen Sie sich auch Zeit auf negative Amazon Reviews zu antworten. Nutzen Sie dafür aber auf keinen Fall vorgefertigte Template, dies kann eher schaden als nutzen. Kunden die Bewertungen lesen, lesen auch Ihre Reaktionen. Dies ist Ihre Chance zu zeigen, dass Sie Kritik ernst nehmen und sich um Ihre Kunden kümmern. Auf diese Wiese können Sie sogar negative Bewertungen für sich nutzen. Unterschätzen Sie dieses Potential nicht!
Gehen Sie den Extra-Schritt
Es lohnt sich in Amazon Reviews zu investieren – ob Sie dies nun mit Ihrer Zeit machen oder mit Geld. Es gibt eine Anzahl von Seller-Tools von Drittanbietern, die Ihnen den Prozess erleichtern können, zum Beispiel durch Automatisierung und optimiertes Timing (Feedback Gear oder FeedbackFive, nur um einige Namen zu nennen).
Aber auch Amazon selbst bietet Maßnahmen, um das Sammeln von Bewertungen gezielt zu fokussieren. Diese kommen natürlich mit einem Preis. Zum Einen ist da das Early Review Program, welches pro Produkt mit 60 US-Dollar zu Buche schlägt und mit bis zu fünf Reviews ein guter Anfang ist. Mehr aber halt auch nicht. Einige wenige Bewertungen sehen natürlich trotzdem um Längen besser aus als gar keine.
Ein anderes Programm ist Amazon Vine. Hierfür muss ein Händler jedoch tief in die Tasche greifen und darüber hinaus auch Produkte für Tester zur Verfügung stellen – natürlich kostenlos. Tausend Dollar pro Produktidentifikationsnummer ist schon eine andere Hausnummer, Vine ist also nur für Seller mit einem großen Kapital eine Überlegung wert. Bedenken Sie außerdem, dass durch diese Methode generierte Bewertungen für andere Kunden gekennzeichnet werden, also eventuell nicht die gleiche Glaubwürdigkeit wie reguläre Bewertungen besitzen.
Zu guter Letzt: Erliegen Sie nicht der Versuchung!
Amazon Reviews Sammeln ist hart. Trotzdem sollten Sie sich auf keinen Fall dazu verleiten lassen, sich irgendwelcher Kniffe und Tricks zu bedienen, die Ihnen leichtes Spiel versprechen. Amazon geht mittlerweile knallhart gegen Manipulationen vor und sperrt Ihren Account schneller als Sie gucken können. Damit wären all Ihre mühsam verdienten Bewertungen futsch. Langfristig ergibt es mehr Sinn auf Beständigkeit und Qualität zu setzen.
Aber was ist eigentlich alles verboten? Amazon hat ein umfangreiches Regelpaket zusammengestellt und Verkäufern an die Hand gegeben, allerdings ist es schon eine Aufgabe für sich, sich durch den Paragraphen-Dschungel zu kämpfen. Deshalb listen wir hier ein paar der häufigsten Vergehen auf, die Sie Ihren Verkäuferstatus kosten könnten:
1.: Das Anbieten von irgendeiner Form von Belohnung im Gegenzug für Bewertungen – egal ob positiv oder nicht – außerhalb von Amazons eigenen Tester-Programmen.
2.: Zusammenarbeit mit Review-Communities, zum Beispiel auf Facebook oder in Messengern. Für einen Bann ist es dabei nicht relevant, ob aktiv zum Bewerten aufgefordert wird, oder dies lediglich suggeriert wird.
3.: Das explizite Auffordern zum Abgeben positiver Bewertungen.
4.: Das Kontaktieren von Verfassern negativer Bewertungen und das Auffordern derselben die Bewertung zu löschen oder zu ändern, eventuell mit Angebot von Kompensation.
5.: Der Kauf positiver Bewertungen von entsprechenden Anbietern.
6.: Das Bewerten eigener Produkte.