Gefälschte Bewertungen im Netz stellen bedauerlicherweise seit Jahren nun schon keine Neuheit mehr dar. Sobald wir uns im digitalen Raum bewegen, laufen wir Gefahr, Betrügern in die Falle zu tappen. Besonders auch in der Hotelbranche ist Vorsicht geboten: So warnt HolidayCheck, das größte deutschsprachige Bewertungsportal für Hotels und Urlaub im Internet, schon seit Jahren vor der Gefahr gefälschter Bewertungen und setzt sich aktiv dagegen ein. Deshalb wurde jetzt die Initiative „Gemeinsam gegen Fakebewertungen” von HolidayCheck ins Leben gerufen. Zusammen mit einer Reihe von Unternehmen aus verschiedenen Branchen soll so Bewertungsbetrug der Kampf angesagt werden und Verbraucher besser geschützt werden.
Fakebewertungen in der Hotelbranche
Wer kennt es nicht? Nach tagelangen Planungen steht endlich das nächste Urlaubsziel fest. Besonders jetzt sehnen wir uns alle nach einer entspannten Auszeit in der Sonne, weg vom Trubel und Alltagsstress. Mit dieser Absicht widmen wir uns dann der konkreten Reiseplanung und durchstöbern im Internet Seite um Seite auf der Suche nach dem besten Hotel. Worauf sich angehende Urlauber dabei nachweislich besonders verlassen: Bewertungen von ehemaligen Gästen. Hat ein Hotel ein 5-Sterne Rating und noch dazu erstklassige Reviews vorzuweisen, dann wird auch schnell gebucht – es kann ja schließlich kaum etwas schief gehen, oder?
„Eine wachsende Anzahl gefälschter Bewertungen stammt von sogenannten Bewertungsagenturen. Diese bieten Fake-Bewertungen für Unternehmen unterschiedlichster Branchen und für eine Vielzahl von Portalen zum Kauf an.”
Das berichtet uns Georg Ziegler, Director Brand, Content & Community bei HolidayCheck, im Interview. Von ihm erfahren wir auch, dass abgegebene Bewertungen von ehemaligen Hotelgästen das Buchungsverhalten von Urlaubern entscheidend beeinflussen: Je besser das so vermittelte Gesamtbild eines Hotels, desto schneller seien Verbraucher auch bereit, auf Grundlage dessen zu buchen oder zu kaufen. Deshalb versuchen besonders Hotels mit schlechteren Rankings positive Reviews zu erschleichen – auf Kosten der Verbraucher.
„Jede gefälschte Bewertung ist ganz klar Betrug an UrlauberInnen. Diese werden durch vorgespiegelte und erlogene Tatsachenbehauptungen nicht nur um ihr Erspartes gebracht. Abgesehen vom finanziellen Schaden werden sie auch um ihre wohlverdienten Urlaubstage und die lang ersehnten Erholung betrogen.”
Da die vorab erwähnten Bewertungsagenturen beim Verkauf gefälschter Bewertungen immer professioneller werden, steige auch auch der Aufwand auf Seiten der Portale bei der Identifikation dieser Fake Reviews. Nur dank eines aufwendigen und umfassenden Prüfsystems, welches jede Bewertung vor der Veröffentlichung auf dem Portal durchlaufen müsse, können gefälschte Hotelbewertungen zuverlässig enttarnt werden. So werden etwa 4% der eingegangenen Reviews als fake-verdächtig identifiziert und entsprechend aussortiert (Interview mit Georg Ziegler, HolidayCheck, vom 08.03.2022).
Wie genau das Prüfsystem im einzelnen abläuft, erläutert Georg Ziegler in folgendem Video nochmals ganz im Detail:
Ziel der Initiative gegen Bewertungsbetrug
HolidayCheck setzt sich schon seit Jahren aktiv gegen Bewertungsbetrug ein. Denn Fake Bewertungen schädigen nicht nur Verbraucher, sondern Unternehmen und Portale: Durch den Kauf von gefälschten Bewertungen versuchen Firmen einen unfairen Vorteil gegenüber Wettbewerbern zu erlangen und begehen so gleichzeitig Betrug am Endverbraucher. Denn so wird das Vertrauen von Verbrauchern missbraucht, was dazu führen kann, dass auf Basis verzerrter Tatsachen falsche Kaufentscheidungen getroffen werden.
Deshalb wurde die Initiative „Gemeinsam gegen Fakebewertungen” von HolidayCheck ins Leben gerufen. Zusammen mit starken Partnern soll so gegen Bewertungsbetrüger vorgegangen werden, um eine sicheres Umfeld für Verbraucher im E-Commerce zu schaffen. Die Initiative kämpft also für die Authentizität von Bewertungen, um Verbraucher vor Onlinebetrug zu schützen.
Konkretes Ziel dabei ist, dass der Verkauf von Bewertungen nicht mehr wie bislang unter das Zivilrecht, sondern künftig unter das Strafrecht fällt. Grund hierfür ist, dass zum jetzigen Stand Kläger selbst lückenlose und vollumfängliche Beweise gegen Bewertungsbetrüger vorlegen müssen, um gegen diese gerichtlich vorgehen zu können. Das bedeutet also, dass selbst wenn Bewertungsbetrüger ertappt werden, deren Machenschaften nicht einfach so gestoppt werden können. Denn solange keine ausreichenden Beweise vorliegen, können diese betrügerischen Praktiken weiterhin so fortgeführt werden. Und selbst wenn es zu einem Urteil kommt, bleibt der Nachteil, dass ein solcher zivilrechtlich gefällter Beschluss iin der Praxis nur sehr schwer umsetzbar ist. Deshalb setzt sich die branchenübergreifende Allianz für eine Einordnung des Verkaufs von gefälschten Bewertungen als Straftatbestand ein. Nur so kann auch wirklich gegen Bewertungsbetrüger vorgegangen werden, da im Strafrecht betrügerische Handlungen angezeigt und schließlich durch entsprechende Behörden auch konsequent verfolgt und bestraft werden können.
Die Rolle von Trustami im Kampf gegen Fake
Auch wir von Trustami setzen uns nun schon seit Jahren aktiv gegen Fake und Betrug im Netz ein. Durch unsere Zusammenarbeit mit HolidayCheck und die Teilnahme bei der Initiative hoffen wir, mit unserem Wissen insbesondere hinsichtlich Künstlicher Intelligenz einen Beitrag bei der Identifikation gefälschter Bewertungen zu leisten.
Im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte konnten wir in den vergangenen Jahren bereits einige Erfahrungen und Kenntnisse in diesem Themenbereich sammeln: So ist etwa das Ziel des im Jahr 2020 gestarteten Projekts SOFIE (Service für Online Fake Identifikation im E-Commerce) ein intelligentes System zu entwickeln, das Fake Bewertungen und Fake Shops zuverlässig, schnell und automatisch erkennen kann. So auch in unserem neuesten Projekt VERITAS (VERIfication through Trusted ASsociation), bei dem insbesondere Fake News zu Gesundheitsthemen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erkannt und bekämpft werden sollen. Ziel ist es also auch hier, durch Entwicklung eines intelligenten und selbstlernenden Systems Nutzer vor Desinformationen und Fake zu schützen.
Mit diesen Projekten wollen wir das Internet ein Stück sicherer für Verbraucher machen und uns gleichzeitig für die Authentizität von Reviews stark machen. Außerdem hoffen wir durch die Teilnahme an der Initiative von HolidayCheck einen Beitrag dazu zu leisten das Vertrauen im Internet nachhaltig zu erhöhen und Bewertungsbetrug einzudämmen. Sodass Endverbraucher zukünftig mit einem guten Gefühl die nächste Reiseplanung angehen können – ohne unangenehme Überraschungen am Urlaubsort fürchten zu müssen.
Beteiligte Partner an der Initiative
Folgende Unternehmen setzen sich alle als Teil der Initiative von HolidayCheck aktiv gegen Bewertungsbetrug im Netz ein:
- DER Touristik Group
- Deutscher Reiseverband (DRV)
- Driveboo
- FTI Group
- Händlerbund
- Handelsverband Deutschland
- Jameda
- kununu
- LMX
- OLIMAR Reisen
- Travel Industry Club
- Trustami
- TrustYou
- VDE
- Verband Internet Reisevertrieb
Erkennen können Sie die Initiative und die teilnehmenden Partner ganz einfach an dem Logo „Gemeinsam gegen Fakebewertungen”:
Quellen:
Holidaycheck „Gemeinsam gegen Bewertungsbetrug“
Holidaycheck „Null Toleranz für gefälschte Bewertungen“
Interview mit Georg Ziegler, Director Brand, Content & Community HolidayCheck, vom 08.03.2022.
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