Der Monat November ist vorüber und somit auch die Angebote und Deals sämtlicher (Online-) Händler: In krassen Rabattschlachten haben sich Verkäufer an Tagen wie dem Black Friday, Cyber Monday und Single’s Day um das günstigste Angebot duelliert. Mit Erfolg – denn die Deutschen sind in Kauflaune! Die Verkaufszahlen vor allem im Online Handel gingen auch dieses Jahr wieder durch die Decke und toppen sämtliche bisherige Verkaufsrekorde. Doch wie geht es eigentlich nach dem digitalen Einkauf weiter? Kann man als Onlineshopper sicher sein, dass die bestellte Ware auch tatsächlich wie vereinbart ankommt – und im schlimmsten Fall: Was ist, wenn nicht?
Wer kennt es nicht? Voller Freude hat man der Black Week entgegen gefiebert und sich im mühseligen Preisvergleich den besten Deal für das lang ersehnte Paar Markenschuhe, das neue Handy oder die stylische Handtasche des Lieblingsdesigners ergattert. Dann kommt die nächste schwere Phase für Onlineshopper: Das große Warten, bis der Postbote endlich die bestellt Ware bringt. Aber was tun, wenn dies nie geschieht? Oder plötzlich statt der Schuhe eine Gitarre kommt? Zu der Enttäuschung der Käufer kommen nun auch noch der Ärger und Aufwand verbunden mit der Rückabwicklung des Kaufs oder der Frage der Haftung. Damit Sie auch in Zukunft beruhigt sicher online einkaufen können, finden Sie im folgenden Beitrag die bekanntesten Käuferschutzprogramme beim Online Shopping im Test.
Was genau steckt eigentlich hinter Käuferschutzprogrammen beim Online Shopping?
Wenn es Ärger beim Onlinekauf gibt, schützt der Gesetzgeber Onlineshopper bereits recht gut: Bestellte Waren können innerhalb von 2 Wochen wieder zurückgegeben werden (außer bei privaten Verkäufern) und wenn sie das bestellte Produkt nicht erhalten bekommen sie ebenfalls ihr Geld wieder. Allerdings kann es auch immer wieder passieren, dass man auf Fake Shops oder unseriöse Shopbetreiber hereinfällt, wodurch es für Konsumenten schwer wird, dieses Recht auch durchsetzen.
Bei solchen Fällen hilft oft der Käuferschutz, der meist sogar viel weiter geht als der gesetzlich vorgeschriebene Verbraucherschutz. Dabei gibt es viele verschiedene Anbieter von Käuferschutzprogrammen beim Online Shopping. Bezahldienste wie Paypal, Plattformen wie Amazon oder Dienstleister wie Trusted Shops bieten eine Art Online Versicherung an, die Verbraucher gegen Betrug im E-Commerce schützen soll. Wie ein Treuhänder verwalten sie also die Zahlungen zwischen Konsument und Online Händler und leiten das Geld erst weiter, wenn die Lieferung auch tatsächlich wie vereinbart erfolgt ist. In allen anderen Fällen geht es wieder an den Käufer zurück.
Was genau bei den verschiedenen Käuferschutzprogrammen abgesichert ist, hängt immer vom jeweiligen Anbieter ab und kann leicht variieren, weshalb es wichtig ist, sich über die Bedingungen zu informieren. In den meisten Fällen haftet der Käuferschutz aber, wenn die Ware nicht geliefert wird bzw. ein falsches Produkt beim Konsumenten ankommt oder bei Rückgabe der Preis nicht wieder erstattet wird.
Im Folgen finden Sie deshalb bekannte Käuferschutzprogramme beim Online Shopping im Test. Außerdem haben wir zu jedem Käuferschutzprogramm die wichtigsten Punkte nochmals separat dargestellt, um die jeweiligen Alleinstellungsmerkmale der einzelnen Programme zu verdeutlichen.
Käuferschutzprogramme von Ebay bis Trusted Shops im Test
a) Ebay
Grundsätzlich ist der Käuferschutz von Ebay als positiv einzuschätzen. Vorsicht aber: Voraussetzung für eine Versicherung ist die Zahlung mit Paypal, per Lastschrift oder Kreditkarte. Außerdem sind Dienstleistungen, Gutscheine, digitale Produkte, Fahrzeuge, Beförderungsunterlagen, Wetten und Immobilien ausgeschlossen. Erfreulich ist allerdings, dass teilweise sogar die Rücksendekosten von Ebay übernommen werden.
b) Amazon
Wenn Sie über Amazon Produkte von Drittanbietern kaufen oder den Zahlungsdienst Amazon Pay verwenden, sind Sie über den Käuferschutz versichert. Dabei werden sogar Warenwerte bis zu 2.500€ pro Bestellung abgedeckt, wenn die Lieferung verspätet, defekt oder mangelhaft angekommen ist oder der Händler den Kaufpreis nicht zurückerstattet. Wichtig ist aber zu wissen, dass der Verkäufer im Vorab erst kontaktiert werden muss, bevor der Käuferschutz von Amazon greift. So soll dem Händler zwei Werktage lange Zeit gegeben werden, den Schaden selbst zu begleichen.
c) Paypal
Auch der Zahlungsdienstleister Paypal versichert seine Kunden beim Online Shopping. Dieser Schutz gilt allerdings nur, wenn die Funktion „Artikel oder Dienstleistung bezahlen” gewählt wurde. Ein beliebter Trick, der vor allem auf Ebay-Kleinanzeigen von Betrügern oft genutzt wird, ist nämlich die Zahlung per „Geld an Freunde oder Familie senden” zu verlangen, um so angebliche zusätzliche Kosten zu vermeiden. Dabei setzen die Online Betrüger aber gezielt auf eine Lücke des Käuferschutzanbieters: Kunden sind nämlich nur vom Paypal Käuferschutz abgesichert, wenn sie den Kaufpreis mit der Option „Artikel oder Dienstleistung bezahlen” beglichen haben. Eine weitere Schwachstelle des Paypal Käuferschutzes liegt darin, dass Verbraucher nicht versichert sind, wenn der Händler das bestellte Produkt nachweislich verschickt hat und es auf dem Versandweg verloren gegangen ist.
Positiv am Paypal Käuferschutz ist, dass der Zahlungsdienstleister die Versandkosten von Rücksendungen von maximal 25€ pro Retoure übernimmt. Allerdings muss dieser Service vorher aktiviert werden und ist nur zwölf Mal pro Jahr möglich.
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d) Visa und Mastercard
Kreditkartenanbieter wie Visa und Mastercard schützen ihre Kunden über das sogenannte “Chargeback”-Verfahren. Wenn die Ware nicht geliefert bzw. mangelhaft beim Kunden ankommt oder der Kaufpreis nicht zurückerstattet wird, bekommt man so sein Geld wieder. Der einzige Nachteil daran: Bei solchen Anliegen kann man sich nicht an die Kreditkartenanbieter direkt wenden, sondern lediglich an die Bank, die diese ausgestellt hat – und die Reklamationen oft eher abzuwimmeln versuchen. Deshalb heißt es hartnäckig bleiben! Nach Einreichen eines Reklamationsformulars kann so das Geld wieder auf Ihre Kreditkarte gebucht werden. Allerdings ist dafür erst noch die Zustimmung des Händlers nötig. Erst danach bekommen Sie das Geld wieder vollends erstattet.
e) Trusted Shops
Bei Käufen von Onlineshops mit dem Siegel von Trusted Shops sind Konsumenten bereits bis zu einem Warenwert von 100€ abgesichert. Diese Option ist auch komplett kostenlos für Onlineshopper und sichert bei Nicht-Lieferung, Nicht-Erstattung und Paketverlust ab. Wenn Sie also beispielsweise ein Produkt zurückschicken und der Onlinehändler den Kaufpreis nicht zurückerstattet (etwa weil die Ware nicht angekommen ist), so sind Sie mit dem Trusted Shops Käuferschutz gut versichert. Voraussetzung ist nur, dass Sie das Paket mit Sendungsnachverfolgung verschickt haben. Außerdem muss vorab eine Anmeldung bei Trusted Shops erfolgt sein und der Account muss spätestens drei Tage nach Bestellung aktiviert werden.
Will man auch teurere Waren absichern, ist die Plus-Variante von Trusted Shops zu empfehlen. Diese ist allerdings kostenpflichtig (9,90€/Jahr), greift aber bis zu einem Warenwert von 20.000€. Ansonsten sind dieselben Leistungen wie bei der Basic Variante abgedeckt.
Bei Lieferung einer mangelhaften Ware hilft die Trusted-Shops-Garantie allerdings leider wenig, da sie -genauso wie die gesetzliche Widerrufsfrist- nur 2 Wochen lang gilt. Stellt man also den Mangel erst nach 14 Tagen fest, ist dieser Schutz bereits abgelaufen. In solchen Fällen ist es deshalb ratsam, auf den Käuferschutz von Paypal umzusteigen, da dieser volle 180 Tage lang gilt.
Allgemein wichtig bei Retouren ist, dass die Mängel dokumentiert werden. Wenn Sie also beispielsweise ein falsches Produkt erhalten, dann fotografieren Sie die Mängel – auch wenn die Enttäuschung über die falsche Ware groß ist. So können Sie den Mangel im Zweifel nachweisen. Außerdem wichtig zu wissen ist, dass Händler zwei Versuche haben, die mangelhafte Ware entweder zu reparieren oder zu ersetzen. Gelingt dies, muss der volle Kaufpreis trotzdem beglichen werden – auch wenn Sie Ihr Geld bereits vom Käuferschutz zurückbekommen haben sollten! Lieber also abwarten, ob der Mangel vom Händler noch beglichen wird, bevor Sie das Produkt ein zweites mal bestellen – im schlechtesten Fall zahlen Sie sonst doppelt!
Im Folgenden finden Sie eine Tabelle zum Überblick über die bekanntesten Käuferschutzprogramme beim Online Shopping im Test:
Jetzt sicher online einkaufen!
Besonders für Shoppingbegeisterte im E-Commerce kann der Käuferschutz also eine gute Möglichkeit sein, um auch im Internet sicher einkaufen zu können. Trotzdem sollte man beim digitalen Einkauf wachsam sein und nicht blind allen Shopbetreibern und Händlern vertrauen. Denn oft gerät man dabei auch Betreibern von Fake Shops in die Fänge, denen es gelingt, die Käuferschutzprogramme von Ebay, Amazon und Co. zu umgehen. Nichtsdestotrotz bieten diese Online Versicherungen ein gutes Maß an Sicherheit für Verbraucher im Online Handel. Mit unserem Beitrag über die bekanntesten Käuferschutzprogramme beim Online Shopping im Test können wir Sie hoffentlich dabei unterstützen, in Zukunft sicherer beim digitalen Einkauf unterwegs zu sein!
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