Deutsche Gerichte verbieten momentan im Wochentakt Teile des Taxi-Vermittlungsdienstes Uber. Unzählige Artikel sind voll von Lob für diese Entscheidungen und viel weniger kritisieren sie. In fast jedem Bericht fällt im selben Atemzug mit Uber das Wort Sharing Economy. So wie vor einigen Jahren die Wörter www, Web 2.0 oder in letzter Zeit die Hashtagwelle Deutschland überflutete, scheint ein neues Modewort gefunden zu sein. Sharing Economy. Das klingt toll, so neu, so romantisch und innovativ. In diese Vorstellung passt ein Unternehmen wie Uber nur schwerlich rein. Und dennoch wird es immer wieder dazu gezählt – zu Unrecht!
Die wahre Sharing Economy ist anders
Die Sharing Economy ist per Definition grundlegend anders: Inhalte, Wissen und Dienstleistungen werden nicht mehr ausschließlich durch Nutzer konsumiert, diese werden gleichzeitig zu Verteilern für wiederum andere Benutzer. Und Uber – so streitbar das Modell auch sein mag – macht das nicht. Natürlich, Privatpersonen bieten anderen Privatpersonen ihr Auto zum Mitfahren an. Aber Hinter diesem Angebot steht klar der Haupterwebsgedanke. Bei der klassischen Mitfahrgelegenheit wird eine Fahrt angeboten, die ohnehin getätigt wird. Außerdem sucht der Fahrer die Strecke selbst aus und nimmt Mitfahrer nur zur Selbstkostendeckung mit. Durch das Teilen des Autos entstehen sicherlich Synergieeffekte – und das ist gewollt: Finanziell und ökologisch macht so ein Angebot für jede Seite Sinn.
Uber hingegen zielt darauf ab, das klassische Taximonopol zu brechen. Der Service mag disruptive sein, weil er neue Regeln aufstellt und alte ignoriert. Aber teilen? Nein, das ist wohl kaum der Gedanke dahinter.
Die wahre Sharing Economy ist anders: Auf Mitfahr-, Roomsharing-, Microjob- oder Handelsplattformen bietet ein Nutzer einem anderen etwas an und wird somit zum Verteiler. Das kann gegen Geld geschehen, gegen andere Dienstleistungen oder auch kostenlos. Dass sich dort auch teilweise gewerbliche Anbieter herumtreiben, steht auf einem anderen Blatt. Es spricht auch nichts dagegen, dass man sich ein wenig Geld dazu verdient. Der Kerngedanke ist jedoch, vorhandene Ressourcen ökonomisch und ökologisch sinnvoller auszunutzen. Und dabei steht der Kontakt zwischen zwei Privatpersonen im Vordergrund. Uber ist davon Meilen entfernt: ökologisch brauchen wir uns über Taxifahrten nicht zu unterhalten und nur weil es günstiger für den Kunden als das konventionelle Taxifahren ist, wird der Fahrdienst nicht automatisch zu einer Plattform in der Sharing Economy.
Das ungenutzte Potenzial der Sharing Economy ist gewaltig
Außerdem hat die Sharing Economy ein ganz anderes Problem, als Uber: das ungenutzte Potenzial! Kaum eine Person über 30 nutzt sie: Und dabei war es gerade diese Generation, die ökologische und ökonomische Konstanten in Frage gestellt hat. Und wie viele Personen unter 30 benutzen wirklich die Sharing Economy-Plattformen? In dieser Generation stößt man zwar nicht auf die generelle Ablehnung oder das Unverständnis der Älteren, aber ein generelles Umdenken hat auch hier noch lange nicht stattgefunden.
Für diese Blockadehaltung gibt es einen ganz entscheidenden Grund: das Internet hat einen schlechten Ruf, denn täglich erreichen uns neue Schreckensmeldungen: Mal sind es Betrüger, die das Online-Konto eines Bekannten leergeräumt haben, mal hört man von Freunden, bei eBay auf einen falschen Verkäufer reingefallen zu sein oder bei einer Mitfahrgelegenheit einen unfassbar riskanten Fahrer erwischt zu haben. Das ist schlimm und sollte nicht passieren. Jedoch ist das nicht normal, denn die Realität sieht völlig anders aus: Fast drei Milliarden Menschen auf der Welt benutzen das Internet. Und die sollen alle nicht vertrauenswürdig sein? Komm schon, das glaubst du selbst nicht.
Es ist nur ein Bruchteil der Internetnutzer, der wirklich Schaden anrichtet. Und wegen diesen wenigen Personen soll man die Vorteile der Sharing Economy nicht nutzen? Das wäre grob fahrlässig, denn das Potenzial für jeden Einzelnen ist einfach zu groß. Außerdem lässt es sich spielend leicht ausschöpfen.
Im realen Leben ist es völlig verständlich, dass du anderen Personen vertraust und mit ihnen in Kontakt trittst. Und dieses Vertrauen entsteht tatsächlich viel schneller, als du denkst. Du verleihst ohne weiteres Haushaltsgeräte an den Nachbarn oder lässt beim Umzug Freundesfreunde in deine Wohnung. Und dabei hast du über diese Personen nur wenige Informationen. Manchmal ist es nur eine kleine Geschichte, ein winziges Detail und ein Bild vor deinem inneren Auge und schon vertraust du dieser Person in gewissen Bereichen.
In der Sharing Economy ist das nicht anders: Du musst die andere Person nicht seit Jahren kennen, wenn du deinen alten Heimtrainer per Online-Kleinanzeige verkaufst und das musst du auch nicht, wenn du schnell übers Wochenende per Mitfahrgelegenheit einen Freund in München besuchen willst. Du musst nur wissen, dass diese Person in einem bestimmten Zusammenhang vertrauenswürdig ist.
Schöpft gemeinsam endlich das Potenzial der Sharing Economy aus
Das großartige ist, dass die Dinge, die wir für das unbegrenzte Nutzen der Sharing Economy benötigen, schon vorhanden sind. Die meisten Menschen haben überall im Internet verstreut ihre Accounts. Bei Facebook, eBay und vielleicht noch bei Xing. Und die Informationen von dort reichen bei Weitem aus, auch im Internet so vertrauenswürdig zu erscheinen, wie man im realen Leben wahrgenommen wird. Du kannst natürlich einwenden, dass die Infos von Xing keine Aussagekraft darüber haben, ob diese Person auch bei einer Mitfahrgelegenheit zuverlässig ist. Dann musst du aber auch alle Freundesfreunde beim Umzug ausladen, von denen du nicht schon mal gehört hast, wie sie sich auf anderen Umzügen angestellt haben. Sei mal ehrlich zu dir. Machst du sowas?
Es kommt nur darauf an, wie die vorhandenen Informationen aus dem Internet verwertet werden. Im Alltag ist es einfach, im Internet jetzt auch. Trustami hat den Schlüssel dafür gefunden: Verbinde kostenlos und innerhalb weniger Sekunden deine vorhandenen Social Media Kanäle und teile deinen automatisch erstellten digitalen Vertrauensausweis überall in der Sharing Economy. Bitte die anderen Personen auf den Plattformen das gleiche zu tun und schöpft gemeinsam endlich das gewaltige Potenzial der Sharing Economy aus!